Gedanken zur neusten Studie von Travailsuisse bezüglich Stressbelastung und Job-Wechsel

Die neuste Studie von Travailsuisse zeigt auf, dass 650‘000 Angestellte wegen zu hoher Stressbelastung einen Job-Wechsel ins Auge fassen. Der Fachkräftemangel stresst die Arbeitgeber und Arbeitnehmende gleichermassen. Die Patrons, weil sie immer mehr Mühe haben, vakante Stellen zu besetzen. Ihre Angestellten, weil durch die Lücken im Personal der Stress und die Arbeitsbelastung zugenommen haben.

Führungsmodelle  und die Führungshaltung sind auf dem Prüfstand und sollten sich der Zeitqualität in dieser Umbruchsphase bezüglich der Vorstellung von "Arbeit" entsprechend ausrichten. 

Durch eine holistische Führung entsteht ein ausgeprägtes „Wir-Gefühl“ und ein gemeinsames Sinnverständnis (Wertekultur), was das ganze Unternehmen zusammenschweißt. Achtsame Führungskräfte sind kreativer und können bei transformatorischen Prozessen ihre emotionale Intelligenz einsetzen. Es ist eine Verbundenheit mit einer Intuition, die Situationen schnell zu analysieren vermag und auf der Basis der gemachten Erfahrungen Lösungen anbietet.

Die heutige Literatur in Bezug auf den Leader von morgen ist sehr vielfältig und die Begrifflichkeiten ähneln sich stark. Wie kann man die Lücke von individueller Achtsamkeit und organisationalen Transformationsprozessen schließen?

Der gemeinsame Nenner findet sich im „Tun“ und kann letztendlich nur handelnd überwunden werden, da nur durch Handeln Neues in die Welt gebracht werden kann.

Aus der Forschung weiß man, dass sich unsere täglichen Gedanken sehr viel mit der Vergangenheit beschäftigen. Die Quantenphysik beschreibt, wie Bewusstsein Realität schafft und dies würde heißen, dass wir die Zukunft immer wieder aus unserer Vergangenheit heraus erschaffen. Es geht nicht um die Abwertung des Alten. Es gibt viel Altes und viele Weisheitstraditionen, welche wir beibehalten und uns erinnern sollten. Es geht eher darum, mit einem wachen Blick wahrzunehmen, was sich in all ihren Einzelteilen und Facetten in der Welt zeigt, hinein zu spüren und sich damit zu verbinden. In der Ganzheit verstehen wir, wer wir sein wollen und was unsere tiefere Intention ist.

So gelingt es, Neues in die Welt zu bringen und nicht nur altbekannte Muster der Vergangenheit abzuspulen. Holistische Führung ist ein Weg um Neues in die Welt zu bringen. Die Zukunft ist eben nicht einfach voraussehbar, sonst würden wir sie basierend auf unseren Wünschen und Vorstellungen schon längst leben.

Als Leader sollte man die eigenen Erwartungen in einen natürlichen Kontext stellen und sich auch mal getrauen, zu sagen: „Ich weiß es noch nicht“ – ohne gleich beim ersten Impuls und inneren Druck eine Lösung präsentieren zu wollen.  Achtsamkeit hilft diese Spannung zu entspannen und trotzdem handlungsfähig und zielorientiert zu bleiben.

So entsteht Bewegung, gibt eine positive Orientierung und erhöht im „Tun“ den Wirkungskreis. Ein Wirkungskreis, der sich auf das ganze Unternehmen ausbreitet und eine resiliente Organisation schafft, in denen ganz klar die ökonomischen Vorteile mittel- und langfristig sichtbar werden und die Nachhaltigkeit des Systems sicherstellt.

Verschiede Untersuchungen haben gezeigt, dass eine achtsame, holistische Führung

  • Klarheit und Einsichtsfähigkeit
  • Gegenwärtiges bewusst erleben und durch das erweiterte Spektrum der Handlungsmöglichkeiten ein gewissenhaftes und zielführendes Handeln ermöglichen
  • Steigerung der Resilienz auf allen Unternehmensebenen
  • Vernetztes Denken
  • Selbstregulation und Impulskontrollen (Ablenkungen minimieren)
  • Abnahme von Negativstrategien
  • Erkennen der Wichtigkeit von „Digital Detox“ zur Stressminderung
  • Erkennen der Wichtigkeit einer optimalen Arbeitsplatzgestaltung

unterstützt und fördert.

Eine holistische Denkweise ist Teil des Wertesystems von Führungskräften der neuen Zeit und eine Schlüsselkompetenz eines transformativen Führungsverständnis.

Es entsteht eine nachhaltige Verankerung innerhalb der Unternehmenskultur, was sich auch positiv auf den Unternehmenserfolg auswirkt.

 

„Der beste Führer ist der, dessen Existenz gar nicht bemerkt wird. Wenn die Arbeit des besten Führers getan ist, sagen die Leute: „Das haben wir selbst getan“.
(Laotse)