Resilienz – Das Immunsystem der Seele stärken/trainieren

Definition Resilienz
Der Begriff Resilienz geht auf das lateinische „resilire" = „zurückspringen", „abprallen" zurück. Der Begriff stammt aus der Materialkunde und bedeutet „Spannkraft, Elastizität, Strapazierfähigkeit".

Resilienz entwickeln
Die Forschung hat gezeigt, dass sich Menschen auch nach schweren Krisen, Stresssituation oder Traumata schneller erholen, wenn sie auf untenstehende, interne Eigenschaften zurückgreifen können. Die gute Nachricht ist, auch wenn man dies nicht bereits als Kind mitbekommen hast, zeigt die neuste Hirnforschung, dass diese Aspekte auch später noch erlernt und trainiert werden können!

Die Sieben Haupt-Resilienzfakoren:
1. Akzeptanz Nimm dich an und bejahe/akzeptiere dich und deine Situation wie sie jetzt ist
2. Optimismus/Hoffnung Erwarte das Gute und bewahre dir eine hoffnungsvolle Haltung.
3. Selbstwirksamkeit Wir sind der Situation/anderen nicht hilflos ausgeliefert. Du bist ein Entscheidung treffendes Wesen. Du kannst heute etwas neues Denken, Entscheiden, Wagen, Tun! Sei kreativ!
4. Verantwortung Verlasse deine Opferrolle. Übernimm Verantwortung und respektiere auch deine (Leistungs-)Grenzen. Gestalte dein Leben als Autor!
5. Netzwerkorientierung/Beziehungen Baue tragfähige Beziehungen auf. Sei für andere da! Traue dich auch, andere um Hilfe zu bitten und Hilfe anzunehmen.
6. Lösungsorientierung Gehe die Dinge proaktiv an, werde aktiv! Suche neue Lösungen und Möglichkeiten. Ändere etwas, wenn bisheriges nicht funktioniert hat. Mehr vom selben bringt kein anderes Resultat.
7. Zukunftsorientierung Entdecke deine Wünsche, entwickle Visionen für dein Leben, sorge für die Realisierung deiner Pläne.

Zusätzliche praktische Umsetzungen zeigt die Liste unten auf. Diese praktischen Aspekte von erstrebenswerten Resilienzfaktoren können Ihnen als Checkliste für Ihre persönliche Entwicklung dienen. Niemand macht alles, was auf dieser Liste steht. Aber wenn "es hart auf hart" kommt, haben wir wahrscheinlich drei oder vier dieser Eigenschaften bereits verinnerlicht, auf die wir am natürlichsten und am häufigsten zurückgreifen.

Es ist hilfreich zu wissen, welche Ihre primären Resilienz-Eigenschaften sind. Wie haben Sie diese in der Vergangenheit eingesetzt? Wie können Sie andere Punkte noch trainieren, um Herausforderungen oder negative Gefühle in Ihrem Leben besser zu überwinden?

Meine persönliche Resilienz-Liste:

  • Beziehungen – ich spreche über das, was mich beschäftigt mit vertrauenswürdigen Personen, Freunden, etc., ich bitte konkret um Hilfe, ich pflege Freundschaften - ich investiere Zeit und Energie darin, ich trainiere neue Fähigkeiten, positive Beziehungen aufzubauen und zu gestalten, ich suche Geselligkeit und ziehe mich nicht zurück, ich bin für andere da und interessiere mich für sie
  • Humor – ich bewahre mir den Humor, ich kann über mich oder die Situation auch lachen – Sinn für Humor entwickeln und erweitern
  • an Werten festhalten – trotz unangenehmen Situationen bleibe ich meinen Werten treu und werfe bisherige Werte, Entscheidungen nicht leichtfertig über Board
  • Gesunde Grenzen setzen – ich kann mich abgrenzen, habe Abgrenzungsfähigkeiten trainiert, kann Nein-Sagen, mich von ungesunden Menschen und Situationen distanzieren / innere Autonomie bewahren,
  • Ich stehe zu mir – ich gehe nicht in die „Anpassung", nur um dem anderen zu gefallen oder Konflikte zu vermeiden, was mich stört, spreche ich mutig an und bringe mich konstruktiv ein.
  • positive Sicht der persönlichen Zukunft bewahren – ich erwarte trotz schwieriger Situation eine helle Zukunft, ich halte die Hoffnung hoch – über das aktuelle Geschehen hinweg wird es eine Lösung geben!
  • Flexibilität – es muss nicht so sein oder gehen, wie ich es mir fix in den Kopf gesetzt habe, ich bin flexibel und kann mich auf den Wandel einstellen, Loslassen von unflexiblen Vorstellungen und Meinungen
  • Training und Lernbereitschaft – ich kann aus dieser Situation etwas lernen und mich weiter entwickeln, ich muss nicht perfekt sein, sondern darf trainieren, was lerne ich aus der moment. Situation für die Zukunft?
  • Selbstmotivation – ich bleibe proaktiv und gehe nicht in die Opferrolle – ich erhalte mir eine positive Motivation von innen, ich bleibe Autor und schreibe meine Geschichte aktiv mit
  • Kompetenzen und Stärken sehen – ich sehe das was gut und recht an mir und in meinem Leben ist! Ich habe evt. etwas falsch gemacht (Schuldgefühl) aber ich bin nicht Falsch (Schamgefühl), ich konzentriere mich auf meine Ressourcen, Stärken und Fähigkeiten und nicht so sehr auf das Fehlende, die Probleme oder meine Schwächen
  • Selbstwertgefühl – Minderwertigkeitsgefühle trete ich bewusst entgegen, ich spreche meinem inneren Kind Mut und Akzeptanz zu, dies bewirkt ein Gefühl von Selbstwert und Selbstvertrauen
  • Glaube - Persönlicher Glaube dass Gott mich begleitet, trägt und für mich sorgt, mir beisteht – trotz momentan unerfüllter Wünsche ermöglicht mir Gott ein erfülltes Leben!
  • Dranbleiben – ich entscheide mich, trotz Schwierigkeiten niemals aufzugeben! Ich bleibe proaktiv und versuche etwas Neues, was ich bisher noch nicht versucht habe. Nicht mehr vom selben! Das bringt kein anderes Resultat! Ich wage neues!
  • Kreativität – Schwierigkeiten drücke ich in meinem künstlerischen Schaffen aus, bzw. über Wege der Kreativität komme ich in Kontakt mit meinem inneren und gleichzeitig bringt es mich in eine innere Balance zurück.
  • Sport und Bewegung – ich komme wieder in ein inneres Gleichgewicht, wenn ich mich sportlich betätige und abreagiere. So kann ausgewogen Leben und meine Zuversicht kehrt zurück.
  • Beitragen – Es gibt andere, die leiden. Ich trage etwas bei und kümmere mich bewusst um andere, diene und helfe Menschen, Tieren, Organisationen; und / oder engagiere mich für soziale und kirchliche Zwecke
  • Dankbarkeit – ich habe in meinem Leben schon viel Positives und Schönes erreicht, erlebt, gesehen – ich lege mir eine Liste an und vergesse nicht, was alles gut ist in meinem Leben!